Abstrakte, orange-gelbe Struktur aus Flammen

Von der Wut

oder wie man in seiner Haut bleibt

Wütend wird jeder mal. Manche öfter als andere. Als gutmütiger Stier, bin ich nicht sehr leicht reizbar. Ich werde also selten wütend und es braucht viel, um mich zu triggern. Einige wenige Menschen können das bei mir auslösen. Heute jedoch ist so ein Tag. Heute bin ich wütend. 

Den Zustand des Wütend-Seins mag ich, wie die meisten Menschen, nicht sonderlich. Es ist anstrengend für die Nerven, begleitet von Unruhe und erhöhter Herzfrequenz. Was machen also mit der Wut? Möglichst schnell raus damit, ist die denkbar schlechteste Lösung, weil dies meist zu Situationen des Streits führt oder zum Aufschaukeln von Aggression und Eskalation.

Aber was ist Wut eigentlich? Wut ist eine körperlich/ psychische Reaktion auf einen gefühlten „Angriff“ auf die eigene Unversehrtheit. Der Körper reagiert mit Adrenalinausschüttung und macht zum „Gegenangriff“ bereit. Das Adrenalin will raus aus dem Körper, da dieser „Ausnahmezustand“ des Systems sehr viel Energie kostet. Wut ist aber natürlich auch eine „Emotion“, die unter die Rubrik „Todsünde“ fällt, wenn sie blind ausgeübt oder abreagiert wird. Sie kann aber auch als „göttliche Emotion“ gesehen werden, wenn wir sie nutzen, um diese starke Kraft in uns in positive Kanäle zu lenken und konstruktiv einzusetzen. Die Erstreaktion auf Wut ist tatsächlich das instinktive „blinde“ Reagieren - sei es verbal oder gar körperlich. Seiner Wut Luft machen mit einem emotionalen Ausbruch, Geschrei oder Brüllen. Wenn man alleine im Raum ist, kann dies durchaus befreiende Wirkung haben, richtet sich dies jedoch auf ein Gegenüber, wird teilweise großer Schaden angerichtet. Die Wut ist verpufft und der andere „geplättet“. Was dem meist folgt, sind Schuldgefühle, die einen Kreislauf in Gang setzen, aus dem es nur schwer gelingt, wieder heraus zu kommen. Besser also, ihn gar nicht erst zu starten, sondern die Wut zu nutzen. 

Wie jede Emotion weist Wut uns zunächst einmal auf ein Thema hin, das betrachtet werden möchte. Was hat die Wut ausgelöst oder wer? Warum bin ich wütend? Je klarer ich dies formulieren kann, desto klarer wird auch, ob ich an diesem Zustand etwas zu ändern vermag, durch beispielsweise ein klärendes Gespräch oder eine Handlung, die etwas an der auslösenden Situation verändert. Doch das ist erst der 2. Schritt. Der erste ist der Umgang mit der Wut. Ich rede hier von echter Wut, nicht vom Verärgert Sein. Dieses brennende Gefühl im Innern, das „irgendwohin“ möchte und ausgedrückt werden will. Dieses Ausgedrückt Werden Wollen ist für mich auch ein starker Hinweis auf die Qualität dieses Gefühls. Es ist reines Feuerelement und wie das Element selbst, kann es zerstören oder zum Schöpfen verwendet werden. 

Ich nehme also zuerst einmal die Wut in mir an. Begrüße sie. Nehme sie wahr. Spüre, wie sie von unten nach oben in mir aufsteigt. Dann lasse ich sie im Herzen, im Brustkorb akkumulieren. So ähnlich wie ein Feuer, in das man hineinbläst, um es stärker lodern zu lassen. Wenn ich merke, dass es kaum mehr auszuhalten ist, „entlade“ ich die Wut entweder in Handlung - jede Form von Kreativität bietet sich hier an bis hin zu Arbeiten, die nicht allzu viel Feinmotorik erfordern. Aber auch Schreiben, Putzen, Umgraben oder das Streichen einer Wand oder gleich des ganzen Hauses (je nachdem wie groß die Wut ist) kommen in Frage. Sollte das alles nicht ausreichen, kann man weiter machen oder die restliche Wut durch körperliche Verausgabung abbauen. Rennen, Schattenboxen, Trommeln, Tanzen - all das ist kreativer Umgang mit Wut. Danach ist der Kopf herrlich klar und erlaubt einen etwas neutraleren Blick auf die auslösende Situation.

Manchmal versteht man dann gar nicht mehr, warum man überhaupt wütend wurde. Heute ist das anders. Ich verstehe meine heutige Wut als Zeichen dafür, eine Situation, die zu lange besteht, kreativ zu verändern. Ohnmacht ist oft ein Gefühl, das mit Wut verknüpft ist oder das Wut in uns auslöst. Wut also als Reaktion des Gefühls der Unfähigkeit etwas an einem Zustand verändern zu können. Das mag auf manche Situationen durchaus zutreffen. Jedoch glaube ich, dass Veränderung zu bewirken und sei sie noch so klein, eine unserer ganz großen Superkräfte als Menschen ist. Weil sie immer zunächst in unserem eigenen Inneren beginnt. Und Wut ist hierbei, richtig genutzt, ein starker Partner.

31.7.2024
Jul 31, 2024
Autorin
Author
Julia Heilmann-Schuricht
Bilder
Tobias Heilmann-Schuricht

Von der Wut

Abstrakte, orange-gelbe Struktur aus Flammen

oder wie man in seiner Haut bleibt

Wütend wird jeder mal. Manche öfter als andere. Als gutmütiger Stier, bin ich nicht sehr leicht reizbar. Ich werde also selten wütend und es braucht viel, um mich zu triggern. Einige wenige Menschen können das bei mir auslösen. Heute jedoch ist so ein Tag. Heute bin ich wütend. 

Den Zustand des Wütend-Seins mag ich, wie die meisten Menschen, nicht sonderlich. Es ist anstrengend für die Nerven, begleitet von Unruhe und erhöhter Herzfrequenz. Was machen also mit der Wut? Möglichst schnell raus damit, ist die denkbar schlechteste Lösung, weil dies meist zu Situationen des Streits führt oder zum Aufschaukeln von Aggression und Eskalation.

Aber was ist Wut eigentlich? Wut ist eine körperlich/ psychische Reaktion auf einen gefühlten „Angriff“ auf die eigene Unversehrtheit. Der Körper reagiert mit Adrenalinausschüttung und macht zum „Gegenangriff“ bereit. Das Adrenalin will raus aus dem Körper, da dieser „Ausnahmezustand“ des Systems sehr viel Energie kostet. Wut ist aber natürlich auch eine „Emotion“, die unter die Rubrik „Todsünde“ fällt, wenn sie blind ausgeübt oder abreagiert wird. Sie kann aber auch als „göttliche Emotion“ gesehen werden, wenn wir sie nutzen, um diese starke Kraft in uns in positive Kanäle zu lenken und konstruktiv einzusetzen. Die Erstreaktion auf Wut ist tatsächlich das instinktive „blinde“ Reagieren - sei es verbal oder gar körperlich. Seiner Wut Luft machen mit einem emotionalen Ausbruch, Geschrei oder Brüllen. Wenn man alleine im Raum ist, kann dies durchaus befreiende Wirkung haben, richtet sich dies jedoch auf ein Gegenüber, wird teilweise großer Schaden angerichtet. Die Wut ist verpufft und der andere „geplättet“. Was dem meist folgt, sind Schuldgefühle, die einen Kreislauf in Gang setzen, aus dem es nur schwer gelingt, wieder heraus zu kommen. Besser also, ihn gar nicht erst zu starten, sondern die Wut zu nutzen. 

Wie jede Emotion weist Wut uns zunächst einmal auf ein Thema hin, das betrachtet werden möchte. Was hat die Wut ausgelöst oder wer? Warum bin ich wütend? Je klarer ich dies formulieren kann, desto klarer wird auch, ob ich an diesem Zustand etwas zu ändern vermag, durch beispielsweise ein klärendes Gespräch oder eine Handlung, die etwas an der auslösenden Situation verändert. Doch das ist erst der 2. Schritt. Der erste ist der Umgang mit der Wut. Ich rede hier von echter Wut, nicht vom Verärgert Sein. Dieses brennende Gefühl im Innern, das „irgendwohin“ möchte und ausgedrückt werden will. Dieses Ausgedrückt Werden Wollen ist für mich auch ein starker Hinweis auf die Qualität dieses Gefühls. Es ist reines Feuerelement und wie das Element selbst, kann es zerstören oder zum Schöpfen verwendet werden. 

Ich nehme also zuerst einmal die Wut in mir an. Begrüße sie. Nehme sie wahr. Spüre, wie sie von unten nach oben in mir aufsteigt. Dann lasse ich sie im Herzen, im Brustkorb akkumulieren. So ähnlich wie ein Feuer, in das man hineinbläst, um es stärker lodern zu lassen. Wenn ich merke, dass es kaum mehr auszuhalten ist, „entlade“ ich die Wut entweder in Handlung - jede Form von Kreativität bietet sich hier an bis hin zu Arbeiten, die nicht allzu viel Feinmotorik erfordern. Aber auch Schreiben, Putzen, Umgraben oder das Streichen einer Wand oder gleich des ganzen Hauses (je nachdem wie groß die Wut ist) kommen in Frage. Sollte das alles nicht ausreichen, kann man weiter machen oder die restliche Wut durch körperliche Verausgabung abbauen. Rennen, Schattenboxen, Trommeln, Tanzen - all das ist kreativer Umgang mit Wut. Danach ist der Kopf herrlich klar und erlaubt einen etwas neutraleren Blick auf die auslösende Situation.

Manchmal versteht man dann gar nicht mehr, warum man überhaupt wütend wurde. Heute ist das anders. Ich verstehe meine heutige Wut als Zeichen dafür, eine Situation, die zu lange besteht, kreativ zu verändern. Ohnmacht ist oft ein Gefühl, das mit Wut verknüpft ist oder das Wut in uns auslöst. Wut also als Reaktion des Gefühls der Unfähigkeit etwas an einem Zustand verändern zu können. Das mag auf manche Situationen durchaus zutreffen. Jedoch glaube ich, dass Veränderung zu bewirken und sei sie noch so klein, eine unserer ganz großen Superkräfte als Menschen ist. Weil sie immer zunächst in unserem eigenen Inneren beginnt. Und Wut ist hierbei, richtig genutzt, ein starker Partner.

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